Hochsensibilität

Hochsensibilität – Hard Facts

Heute möchte ich euch ein paar Fakten zum Phänomen HOCHSENSIBILITÄT (HS) nennen.

Den Begriff der „hochsensiblen Person“ hat die amerikanische Psychologin Elain N. Aron in den Neunzigerjahren geprägt. Sie ist die Pionierin auf diesem Gebiet, wird nicht müde, die HS populär zu machen bzw. ihr einen Platz in der Gesellschaft einzuräumen. Mittlerweile gibt es schon einige Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet, wie zum Beispiel, dass in etwa 15 -20 % der Bevölkerung hochsensibel sind und dass die Gabe angeboren ist, also mit großer Wahrscheinlichkeit ein Elternteil ebenfalls hochsensibel ist.

Was aber bedeutet es, hochsensitiv zu sein? Als wichtigste Merkmale sind zu nennen:

1) Hochsensible Personen (HSP) nehmen über ihre Sinne feiner und ganzheitlicher wahr als normal Sensible (NSP), d.h. sie riechen, sehen, hören, schmecken und fühlen nuancierter und facettenreicher. Sieht also eine NSP 5 Farben, nimmt eine HSP noch 10 Unterschattierungen wahr. In einem Raum befindet sich für eine HSP nicht bloß eine Anzahl von Menschen, sondern die energetische Ausstrahlung eines jeden einzelnen gleich mit dazu.

2) HSP nehmen die vielen Eindrücke tiefer und reflektierter auf, haben eine sehr weitreichende Wahrnehmungsverarbeitung. Sie arbeiten ähnlich der Festplatte eines Computers, in den mit rasender Geschwindigkeit Daten gespeist werden und das alles erstmal gespeichert und vor allem verarbeitet werden muss.

3) HSP wirken oft in sich gekehrt, sehr ernsthaft, haben ein großes Harmoniebedürfnis und manchmal einen fast zwanghaften Hang zum Perfektionismus.

4) Viele HSP verfügen über den sogenannten 6. Sinn, ihre Intuition kann man fast als medial und hellsichtig bezeichnen. D.h. sie hören nicht nur den Inhalt der Worte, die jemand sagt, sondern nehmen in ihrer weitgreifenden Empathie auch gleich die Stimmung dahinter wahr. Manche von ihnen haben Vorahnungen und geben treffsichere Prognosen ab. Eine HSP anzulügen oder ihr etwas vorzumachen ist also schwer möglich, sie wird nahezu immer spüren, was los ist.

5) Was wie eine wundersame Gabe klingt (was es in der Tat auch ist!), hat natürlich ihre Kehrseiten. Diese schier ungefilterte Reizoffenheit und -aufnahme bringt sie viel schneller an den Rand der Erschöpfung und an ihre Grenzen als eine NSP. Lernt eine HSP nicht gut mit sich umzugehen und sich immer wieder gesund abzugrenzen, kann das psychische Folgen (Stichwort: Burn-out) oder körperliche Konsequenzen haben (Magen-Darmprobleme, Blutdruckschwankungen, Stressreaktionen).

6) Die Balance zwischen Unter- und Überforderung ist ein schmaler Grat und der lebenslange Lernprozess eine täglich neue Herausforderung. Es gilt, mit seinen Ressourcen gesund umzugehen. An HSP beobachtet man ihr großes Rückzugsbedürfnis, was nicht als asozial zu verstehen ist, sondern eine Notwendigkeit, um sich wieder zu sammeln und sich quasi all der Reize wieder zu „entleeren“.

7) Wichtig zu wissen ist, dass HS weder eine Krankheit, noch ein Makel ist. Es ist eine Laune der Natur (die übrigens auch im Tierreich beobachtet wurde, interessanterweise zum gleichen Prozentsatz wie bei den Menschen …), eine Gabe, die es zu fördern und zu achten gilt!

Mir ist es ein Anliegen, das Bewusstsein für diese feinfühligen Wesen zu wecken und ein kleines Rad im Getriebe all der Menschen zu sein, die sich beherzt dafür einsetzen.

Bleibt sanft kräftig! 🙂

4 Antworten auf „Hochsensibilität – Hard Facts

  1. Für die Welt ist es eine Gabe, ja. Ein kleiner Beitrag – richtig genutzt – die Welt ein wenig zärtlicher zu machen.

    Für den Einzelnen gehört jedoch auch eine Portion Glück dazu, ob es sich eher als eine Gabe oder eher als ein Fluch erweist. Viel hängt eben auch von Umfeld, Möglichkeiten und den Umständen ab. Sehr viel sogar.

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  2. Es ist eine Gabe aber nicht einfach. Das stimmt zu 100%.
    Vor allem schwere Zeiten sind für HSP oft viel schwerer wie für nicht HSP.
    Ein großer Minuspunkt aber trotzdem überwiegen die vielen positiven Momente….
    Eine Leben ohne HSP…. nicht vorstellbar….

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