Gedankensplitter

Ernten, was man sät

Vor einigen Jahren erlernte ich die Kunst des Keimens. Kinderleichte Angelegenheit, toller Effekt – und das gleich auf mehreren Ebenen.

Zum einen ist es eine wunderbare Möglichkeit, sich als „Gärtner“ zu betätigen. Genau das Richtige für Menschen, die keinen Garten zur Verfügung haben oder es in Sachen Anbau lieber gemütlich angehen. So bleibt einem das Gefühl, etwas zu erschaffen, dennoch nicht verwehrt.
Ein weiterer Vorteil: Durch die Unabhängigkeit von äußeren Bedingungen ist der Ernteerfolg gesichert. Einen sonnigen Platz, Wasser und ein Glas hat jeder zur Verfügung – und nach spätestens 3–4 Tagen kann man es sich schmecken lassen.

Was ich besonders schön finde: Man ist in der Lage, dem kleinen Wunder „Wachstum“ direkt zuzuschauen. Ein Livestream sozusagen, wie sich etwas unter günstigen Bedingungen zu Radieschen, Brokkoli oder Linsen entwickelt. Einzig: Man erntet und verzehrt die Saat, BEVOR die Frucht entsteht, also im Stadium des Keimlings. Dieser hat den Vorteil, eine wahre Vitamin- und Nährstoffbombe zu sein, noch weit reichhaltiger als die ausgereifte Frucht. Alles, was die Pflanze uns Gutes zu bieten hat, findet man hier in hoch konzentrierter Dosis. Außerdem sind Keimlinge eine wunderbare Proteinquelle.

Ihr benötigt lediglich ein Keimglas und die Saatkörner, erhältlich in Naturläden, Reformhäusern und sogar im Drogeriemarkt. Mit dem Saatgut erhält man meist eine kleine Fibel, in der exakt beschrieben steht, wie jeder einzelne Keimling zu ziehen ist.
Der Ablauf gestaltet sich ungefähr wie folgt: Man weicht die Saat zuerst für 6–12 Stunden in Wasser ein. Anschließend wird zweimal täglich gespült. Dazwischen liegen die Keimlinge einfach in ihrer Feuchtigkeit und platzen irgendwann auf. Das Spülen ist insofern wichtig, als man dadurch Schimmelbildung vermeidet. Nach ungefähr vier Tagen kann man die Keimlinge ernten, die aussehen wie kleine Bohnen mit Fangarmen. Einen veganen Aufstrich aufs Brot, die Keimlinge darüber gestreut und genossen. Schmeckt herrlich und ist wahnsinnig gesund! Auch als bekömmliches Topping für den Salat machen sie sich hervorragend.

„In der Natur ist uns alles gegeben, was wir zum Schutz und zur Erhaltung der Gesundheit brauchen.“ (A. Vogel)

In diesem Sinne wünsche ich euch gutes Gelingen!

4 Kommentare zu „Ernten, was man sät

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s