Menschen nehmen die Reize aus ihrer Umwelt über ihre fünf Sinne wahr: Sie hören, sehen, riechen, schmecken und fühlen (im Sinne von Berührung).
Der sogenannte 6. Sinn hat viele andere Namen wie zum Beispiel das dritte Auge, die Intuition, das Bauchgefühl, Hellsichtigkeit etc.
Zusammengefasst könnte man über ihn sagen, dass er wahrnimmt, was nicht sicht- und greifbar ist.
Die fünf Sinne sind Teil unseres Nervensystems und werden über das Gehirn gesteuert. Der sechste Sinn ist im Unterbewusstsein angesiedelt, er folgt oft keiner Logik, ist schwer nachzuweisen und manchmal unerklärlich.
HSP wird nachgesagt, dass dieser neben den sowieso feiner entwickelten fünf Sinnen sogar höher ausgeprägt ist als bei Normalsensiblen. Sie merken es in Form von Gedanken, Gefühlen, blitzschnell einschießenden Informationen zu einer Sache, aber auch an der Art, wie sie das Energiefeld eines anderen Menschen aufnehmen, fast im Kopf des anderen lesen können. Ihr scharfsinniger innerer Radar warnt sie vor „Gefahr“, vor fehlender Authentizität oder Unwahrheiten. Andererseits lenkt er die Aufmerksamkeit aber auch auf die vielen kleinen Dinge und Wunder des Alltags, die erkannt und gesehen werden wollen.
An und für sich eine sehr gute Sache. Ja, natürlich ist sie das.
Aber es lauern „Fallen“, gerade bei HSP.
Lernt man das Ding nicht zu kontrollieren – und hier zahlt es sich auf jeden Fall aus, die Ratio als klugen Berater an seine Seite zu holen – wird das ein recht ungebändigtes Wesen, das einen allzu leicht in die Irre führen kann. Stichwort: Ängste, Spiegelungen, Manipulation, Fremdeinwirkung – also alles, was man gar nicht selbst ist oder fühlt. Ein Stolperstein sind auch eigene hemmende Glaubenssätze, die eine Situation völlig falsch einschätzen. Da wittert man überall Zeichen, die es zu erkennen gilt.
HSP laufen Gefahr, jedem Außenreiz weit mehr Beachtung zu schenken, als er vielleicht verdient. Da werden Worst-Case-Szenarien kreiert, die nach weit- und tiefgehender Analyse am Ende sogar für wahr und real gehalten werden. Das kann zu reflexartigen Entscheidungen bis hin zur Flucht führen, die der ursprünglichen Situation gar nicht entsprechen, sondern eher einer überreizten Wahrnehmung gepaart mit Kurzschlussreaktionen.
Gute Maßnahmen, um konstruktiv mit der ausgeprägten inneren Stimme und den daraus resultierenden Entscheidungen umzugehen, sind:
1) Atemübungen und körperliche Betätigung, um sich zu erden und zu zentrieren.
2) Die Situation räumlich verlassen, um emotionale Distanz zu schaffen.
3) Sich ablenken und ganz bewusst anderen Dingen zuwenden, eine HSP mit ihrem Elefantengedächtnis läuft niemals Gefahr, dass die Dinge im Sand verlaufen, man darf es ruhig für den Moment gut sein lassen.
4) Mit einer Vertrauensperson darüber sprechen und sich eine „zweite“ Meinung einholen.
5) Ganz klassisch eine Nacht darüber schlafen. Gegenwärtig bleiben. In den meisten Fällen droht keine akute Gefahr.
Danach kann man sich die Situation noch einmal anschauen und meistens haben sich einige Gefühle und Aspekte bereits wieder relativiert. Das Akute daran hat sich gelegt, und man kann genau herausfiltern, was die wirklich wichtige Information an der Sache war und entsprechend danach handeln.
In diesem Sinne, die Intuition ist ein wunderbarer Sinn – mit einigen einfachen Maßnahmen im Zaum gehalten und in die richtigen Bahnen gelenkt, kann sie wirklich ganz großartige Dinge leisten.

Aber oft auch vieles anrichten. 😦
Man weiß meistens nicht ob es eine Gabe ist oder ein Fluch
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Ich bin sicher, dass es eine Gabe ist, aber erst muss man sie als solche integrieren. Ist für jeden HSP schwierig!
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