Hochsensibilität

Die Empathie der Hochsensiblen

Die stark ausgeprägte Empathie ist häufig eine der ersten Eigenschaften, die im Zusammenhang mit Hochsensibilität erwähnt werden.
So weit, so gut.
Es stimmt, dass HSP damit gesegnet sind – oder verflucht, je nach Perspektive. Eine positive Atmosphäre aufzunehmen, ist wunderschön. Bei schlechter Energie macht es allerdings weniger Spaß. Leider hat man selten die Wahl. So viel zur Gabe der Empathie.

Mich stört ein wenig, wie sie teilweise verkauft wird. Als wären HSP die immer netten, einfühlsamen und achtsamen Zeitgenossen, die aufgrund ihrer Begabung andere Menschen ausschließlich mit Samthandschuhen anfassen und wie ein Wackeldackel ständig verständnisvoll nicken würden. Sie scheinen ja so mitfühlend zu sein – wahre Erdenengel.

Ganz so ist das nicht.
Worüber kaum gesprochen wird, ist, dass der Teil der auf sie einströmenden Energien, der sich gar nicht gut anfühlt und die eigenen Grenzen verletzt, einfach zu viel werden kann. Wenn sich dann keine Fluchtmöglichkeit zeigt und der Reiz einfach nicht aufhört, mutieren diese vormals engelhaften Wesen schnell zur Bestie. 😉
Dann wird gefaucht, abgewehrt, auf Distanz gegangen – Angriff oder Fluchtmodus, dann ist es schnell vorbei mit der Empathie.
Keine HSP will dem anderen damit Schaden zufügen, das liegt ihr fern. In diesem Moment fühlt es sich für sie jedoch beinahe an, als ginge es um das eigene Überleben.

Wenn man um diese Dynamik weiß und die vorübergehende Abgrenzung tolerieren kann, legt sich der Sturm auch schnell wieder.
Eine HSP lässt sich meist rasch besänftigen – und schon kurz darauf hat man seinen Engel zurück. 😊

2 Kommentare zu „Die Empathie der Hochsensiblen

Hinterlasse eine Antwort zu Heidi Kurcsis Antwort abbrechen