Meine Damen, lasst uns doch heute einmal über unsere Schattenseiten reden. Ihr seid empört, weil man dieses Thema doch wohl eher dem bösen, weißen Mann zuordnet, weil die toxische Männlichkeit Grund allen Übels auf dieser Erde ist? Vielleicht zieht unser Gift kleinere Kreise, das mag stimmen … Gift ist es trotzdem. Gift wird nicht gesünder, wenn es nur wenige Menschen – vielleicht sogar nur zwei – trifft.
Als ich zu diesem Thema recherchierte, machte mich die Einseitigkeit der Berichterstattung wütend. Toxische Weiblichkeit wurde darauf reduziert, dass sie nur dann aufkomme, wenn Frauen zu sehr „Frau“ sein wollten. Wie bitte?
Angeblich entstehe sie dann, wenn Frauen versuchten, den klassischen Rollenbildern zu entsprechen, wenn sie Fürsorge und Mütterlichkeit in den Fokus rückten. Dies würde zu seelischer Belastung führen, die Zerstörung richte sich also eher nach INNEN, wohingegen toxische Männlichkeit alles um sich herum in Schutt und Asche lege.
Mir reichte das nicht, das war zu einfach. Ich habe weiter gebohrt und stieß auf einige Verhaltensmuster, die sich tendenziell eher bei Frauen zeigen:
1. Manipulation
Ich denke, dieser Punkt bedarf keiner großartigen Erklärung. Manipulation kann sich subtil bis hin zur offensichtlichen Destruktivität zeigen. Jeder von uns ist der Begriff „Stutenbissigkeit“ ein Begriff. Niemand vergleicht härter als Frauen untereinander – und wenn die Konkurrentin schöner, talentierter und erfolgreicher ist, dann Gnade ihr Gott. Wir fühlen uns von Männern aus dem Rennen geboxt? Interessant. Die Frau nämlich, die mit uns wegen eines Mannes, eines Jobs oder der Stellung des eigenen Sprosses am Spielplatz in den Ring steigt, die sollte sich besser warm anziehen.
Aber so weit muss man gar nicht ausholen, das geht viel diskreter: Im Stellen von Ultimaten an den Partner, damit der pariert, macht uns so schnell keiner was vor. Und tut genannter Partner nicht wie ihm geheißen, bleibt uns immer noch das Rumschrauben an seinem schlechten Gewissen. Wir wissen doch, wie es geht.
2. Konfliktunfähigkeit
Frauen sprechen selten aus, was sie wirklich denken oder womit sie in Wahrheit ein Problem haben. Viel lieber wird eine Eiszeit eingeläutet, das Gegenüber mit Schweigen bestraft oder – was noch besser zieht – mit passiver Aggression. Lächelnd zu sagen, dass doch alles in Ordnung sei, wo selbst der Postbote spüren kann, dass hier dicke Luft herrscht, hat eine lange Tradition. Eine weitere, äußerst effektive Methode ist es, sich vor anderen Menschen darüber auszulassen oder gleich vor der Weltöffentlichkeit – gegebenenfalls auch Jahre später.
Es würde von Respekt zeugen, den Konflikt offen anzugehen, damit man jemandem die Chance einräumt, auf die Situation zu reagieren und vielleicht sogar eine Lösung zu finden. Allerdings könnte das am Image der makellosen Frau kratzen – und man will doch gefallen. Außerdem haben wir dann eine Bühne; so ein Schuss Theatralik hat schon was.
3. Unversöhnlichkeit/Nachtragen
Wir kennen es alle aus der Zeit, als wir uns noch in Discos herumtrieben: Männer schlagen sich die Birne ein und gehen dann auf ein gemeinsames Bier.
Frauen? Der unverzeihliche Fehler, den das Gegenüber begangen hat, wird episch breit ausgefochten. Bei jeder Gelegenheit wird er erneut vor den Vorhang geholt, um sicherzustellen, dass der arme Sünder seine Bußbereitschaft nicht vergisst. Ein wundervolles Machtmittel.
Richtig kriegerisch wird es, wenn bei Scheidungen Rache ins Spiel kommt. Kinder werden dann als alleiniger Besitz der Mutter angesehen (von wegen „Ich habe es schließlich geboren“), bei den Kleinen wird Stimmung gegen den Vater gemacht oder der Konflikt wird anderweitig angeheizt.
4. Versorger, bitte kommen!
Wir meinen, Männer nutzen uns aus? Ich verweise auf die blutjunge Frau, die schamlos ihre weiblichen Reize einsetzt, um sich den älteren, reichen Millionär zu angeln, den sie anschließend als ihre große Liebe verkauft. Nehmen wir ihr doch alle ab, oder? Ist euch die Bezeichnung „fluider Feminismus“ bekannt? „Ich habe zwar fast nichts an, aber wehe, du siehst mir nach. Ich kann tragen, was ICH will, aber wehe, ich gefalle dir. Behalte deine schmutzigen Fantasien bei dir. Ich trage das, weil ich es KANN.“
Beeindruckend.
5. Gott ist weiblich
Weil ich eine Frau bin und (heutzutage) allein dadurch genüge, heißt das noch lange nicht, dass du es als Mann auch tust. Bring bitte die 256 Punkte auf der Agenda mit, um meinen Ansprüchen als Vater meiner zukünftigen Kinder gerecht zu werden.
6. Werde eine von uns
Verhalte dich bitte möglichst wie eine Frau. Sei sanft, empathisch, lege jeden archaischen Zug an dir ab, trag Unisexkleidung und lackiere dir wenn möglich auch noch deine Fingernägel. Das ist richtig cool und zeitgeistig. Nur dass ich mich dann überhaupt nicht mehr für dich interessiere und lieber mit meinen Freundinnen Filme wie „50 Shades of Grey“ gucke – weil Christian ein ach so dominanter Mann ist, noch dazu reich und unglaublich sexy. Er erfüllt ihr jeden Wunsch, will nicht, dass sie arbeiten geht, will für sie sorgen und sie im Schlafzimmer gefügig machen. Dazu kredenzen wir Prosecco und stoßen auf ihn an.
„50 Shades of Grey“ wurde weltweit über 100 Millionen mal verkauft. Wer ist hier die Zielgruppe? Ist die auch unisex?
Ich hoffe, ihr nehmt meinen Text mit, wie er gemeint ist, und mit ihm das unglaublich befreiende Wissen: Wir schenken einander nichts und passen gerade deshalb so wunderbar zueinander.
Mit diesem Thema beschäftige ich mich als Mann, nun schon so ziemlich 30 Jahre, auf meiner Seite findet man dazu das Offenbare, und auch des Problems Lösung, ich bin nämlich nicht der, der alles nur durch Feststellungen und Bemerkungen. zum Schaukeln hin bringt, in Schwung. Nein von mir bekommen die gegenseitigen Verschauklungsexperten auch eine weiter zu entwickelnde Eingebung.
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Dein Schlusssatz gefällt mir:
„Wir schenken einander nichts und passen gerade deshalb so wunderbar zueinander.“
LG aus Frankfurt
Max
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Das freut mich, lieber Max. Es könnte so schön, bereichernd und aufregend sein, würden nicht dauernd neue Gräben aufgerissen. 😉 Liebe Grüße zurück!
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