Was soll ich euch über „Lost“ erzählen? Dass es eine der erfolgreichsten Serien der frühen 2000er war? Wovon sie handelt? Dass viele Zuseher mit den letzten beiden Staffeln nicht einverstanden waren oder dass sie 2005 acht Emmys gewann, darunter den als beste Dramaserie?
Nein, das könnt ihr alles im Netz nachlesen.
Für die paar Menschen, die sie nicht gesehen haben – und dazu musste ich mich bis vor einem halben Jahr ebenfalls zählen –, sei der Inhalt jedoch wenigstens angedeutet. Gerecht werden kann ich ihm durch bloße Zusammenfassung ohnehin nicht.
Die Serie erzählt die Geschichte der Überlebenden eines Flugzeugabsturzes auf einer Insel im Pazifik. Man durchschaut schnell, dass das Eiland etwas Geheimnisvolles birgt und die Dinge nicht sind, wie sie scheinen. Das volle Ausmaß dessen konnte ich mir allerdings im Traum nicht vorstellen. Glaubt mir, eine Menge davon sickerte erst nach und nach durch und führte zu intensiven, manchmal höchst emotionalen Erhellungen. Der Aufbau, der Spannungsbogen, die Entwicklung der einzelnen Charaktere, die Komplexität der Handlung, wie verschiedene Ereignisse ineinander greifen und sich auflösen – man staunt und hält gebannt den Atem an.
Für mich war die Krönung die Aussage der Geschichte – das, was am Ende übrig blieb. Damit zähle ich mich zu denen, die das Finale großartig fanden. Ich habe keine Ahnung, wie man es besser hätte machen können.
Lasst euch nicht täuschen, indem ihr annehmt, es handle sich um ein reines Überlebensabenteuer. Vielmehr werdet ihr in Seelentiefen abtauchen, in die Sphären von Wissenschaft, Mystik und noch so viel mehr. Denkt nicht darüber nach, ihr werdet euch irren. Vertraut mir. 😉
Was ich euch aber ans Herz legen will: Schaut euch die Serie mit dem richtigen Menschen an. Macht nicht den Fehler und lasst sie als Hintergrundprogramm laufen, während ihr in einer Gruppe von Freunden einen geselligen Abend verbringt.
Schaut sie euch niemals an, wenn euch auch nur der kleinste Außenreiz stören könnte oder sich jemand daneben mit anderen Dingen beschäftigt. Taucht mit dem Menschen darin ein, der euch mit seiner Begeisterung ansteckt – denn dieser öffnet euch das Tor zu einem Universum, welches euch nicht wieder loslassen wird.
Macht einen Serienmarathon mit demjenigen, der immer dafür sorgen wird, dass ihr konzentriert bleibt. Mit dem, der weiß, wann Schluss ist für den Tag, weil eure Augen zufallen wollen, es jedoch um jede Sekunde schade wäre, die ihr verpasst. Wobei „schade“ nicht das passende Wort ist … man DARF schlicht und ergreifend nichts verpassen.
Widmet euch der Serie mit ihm. Ihr werdet euch an den Händen fassen, wenn sie euch im Innersten berührt, und am Ende weinen, als hättet ihr etwas Wertvolles verloren. Habt ihr dann wahrscheinlich auch.
Wenn euch mit dem Menschen, der mit euch guckt, etwas verbindet, dann wird es kein Absturz, es wird ein Höhenflug.
Versprochen.
Fotoquelle: disneyplus.com
„Lost“ habe ich noch nicht gesehen. Klingt interessant, vielleicht wird das meine nächste Serie.
Vor ein paar Tagen habe ich „Stranger Things“ begonnen, weiß aber noch nicht, ob ich das gut finde. Hab’s nicht so mit Monstern und Co. Ich brauch eh immer Monate, bis ich Serien zu Ende habe – gibt Wichtigeres…
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Dafür solltest du dir wirklich Zeit nehmen …
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