Auf dem Klappentext des Buches steht: „Ein poetischer Roman über die Liebe und die Macht der Literatur“.
Das trifft es ziemlich genau.
„Südlichter“ erschien eigentlich als erfundener Roman in Nina Georges Weltbestseller „Das Lavendelzimmer“, der in über 37 Sprachen übersetzt wurde. Die Leser waren so angetan davon, dass George das Versprechen ablegte, die „Südlichter“ wirklich zu schreiben.
Damit hat sie uns ein Geschenk gemacht. Sie betört durch ihre Sprache – die Bilder, die sie imstande ist zu malen, fallen einem direkt in die Fantasie oder ins Herz.
Ich will gar keine detaillierte Inhaltsangabe schreiben, nur so viel:
Es geht um einen Trödelhändler, der die Literatur unter die Landbevölkerung der Provence bringen will. Das hat zur Folge, dass unberechenbare Dinge sich ereignen. Ihn begleitet ein 12-jähriges Mädchen, welches die Gabe hat, die LIEBE sehen zu können. Was sie mit dieser Fähigkeit anstellt und welchen Preis sie dafür zahlen muss, davon erzählt dieses Buch.
Nina George hat die Fähigkeit, Landschaften und Gerüche, Stimmungen und Farben mit Worten zu malen, dass man sich in der Kulisse wähnt. Sie lässt abstrakte Begriffe wie Liebe, Schicksal, Mut usw. als Allegorien auftreten, gibt ihnen eine Stimme und einen Körper; man darf ihnen zuhören, wie sie über die Menschen reflektieren. Es hat etwas, wenn die LIEBE in der Ich-Form erzählt, unweigerlich will man lauschen. Lernen?
Das Buch ist weit entfernt von einem Kitschroman und es überschlagen sich auch keine Ereignisse – wobei, das kann man sehen, wie man will. Generell ist das Buch von Entschleunigung und einer gewissen Gemächlichkeit getragen, die der Gegend, in der es stattfindet, entsprechen. Es besticht durch seine Tiefe, die leisen Töne und die Menschen, die keinem Ideal entsprechen.
Viel mehr will ich darüber nicht erzählen, sondern lasse die Autorin mit einem kleinen Auszug aus dem Buch zu Wort kommen:
„Manchmal, da dröhnt dein Name in mir.
Manchmal, da flüstert es nur.
Manchmal schweigt er
Und dann
Liege ich still und schmücke den Käfig
Der vernünftigen Gründe
Und betrachte darin die wilde Liebe.
Das Gewebe aus Träumen und Erinnerungen.
Ich kleide mich in die Reisen, die ich
In dir unternahm.
Du bist schön, so
In der Ferne
Und so lebe ich weiter und lache.
Das Lachen, das für dich gedacht war.
Langsam klappte sie das Buch zu. {…} Ich stand dort, neben dem Schrank, nah bei den Mädchen. Den Kopf gesenkt. Ja, es sollte genauso sein. Und es war selten so. Das Schicksal sah nicht vor, gerecht zu sein. {…} Sie fühlte sich von mir verraten. Dass ich sie diesen Tagen ausgesetzt hatte, an denen sie kaum atmen hat können vor Hilfslosigkeit.“
Ich liebe diese Bittersüße, die solche Worte erschaffen können. Was wären wir ohne Sehnsucht? Sehnsucht treibt uns an, aktiv zu werden, uns aufzumachen in Richtung Leben.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag, und wenn ihr Zeit habt, schnappt euch ein Buch und lasst euch von der Magie der Worte entführen!
Lies mal „Die Mondspielerin“ von Nina George – absolute Leseempfehlung.
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Oh, danke dir! Werd ich auf die Liste setzen.
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Beautifully reviewed the book Southern lights. I think the story is excellent. Thank you for sharing💕🎉
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Thank you, you´re welcome! 🙂
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