Vergänglichkeit, Abschied und Tod sind große und oft angstbesetzte Themen für uns Menschen. Viele wirft bereits eine vorübergehende Einschränkung des sozialen Lebens aus der Bahn, von Existenzangst ganz zu schweigen. Niemand will den Standard, den er gewohnt ist, aufgeben. Uns ist bewusst, dass keine Krise für immer andauert, und trotzdem mangelt es uns in der Situation an Vertrauen.
Trennungen jedweder Art werden häufig als besonders tragisch erlebt. Obwohl wir alle wissen – abgesehen vom ersten Liebeskummer als Teenager, bei dem einfach die Erfahrung fehlt –, dass es weitergeht, dass das Leben niemals Stillstand bedeutet. Wir sind überzeugt, dass nun alles zu Ende ist, was natürlich nicht stimmt. Erfahrung als Vorteil des Älterwerdens. 😉
Manchmal muss es nicht einmal ein Verlust sein, vielen Menschen machen schon Veränderungen Angst. Man wird aus der Komfortzone gerissen, muss flexibel reagieren und unbekannte Umstände einfach annehmen. Wie schade, dass sich nicht wenige von uns dem verschließen, bedeutet doch jede neue Erfahrung Weiterentwicklung und Reife. Man findet keine Weisheit, ohne den Blick über den Tellerrand zu wagen.
Das größte Tabuthema in unserer stark auf Jugend getrimmten Gesellschaft ist der Tod. Alt werden, schwächer werden, Krankheit und Sterben – das würde ein Großteil der Gesellschaft am liebsten ausblenden. Man muss nur all die Menschen beobachten, die sich nicht trauen, graues Haar und ein paar Lachfalten zu tragen. Die natürlichste Sache der Welt, die untrennbar mit dem Leben selbst verknüpft ist, ja, durch die das Leben erst seinen Sinn bekommt, wird gern verleugnet.
Mein Freund Kevin führte dazu folgendes Zitat des deutschen Musikers Matthias Jell ins Feld:
„Die Essenz des Lebens ist für mich der Tod. Die Kunst besteht darin, das Sterben zu erlernen, bevor du stirbst.“
Im ersten Augenblick fühlte ich mich davon unangenehm berührt, aber je mehr ich es in mir wirken ließ, erkannte ich die Aussage dahinter, die durchaus etwas Positives hat.
Der Tod ist unausweichlich, es führt kein Weg an ihm vorbei. Er ist von Anfang an Teil unseres Lebens, in dem jeder Tag uns an ihn heranführt. Für mich bedeutet dieses Zitat schlicht die Annahme dieser Tatsache und das letzte, große Loslassen bereits zu Lebzeiten zu erlernen – Stück für Stück, in zahlreichen mal einfacheren und mal schwierigeren Situationen.
Es gibt kein Leben ohne Verluste, Trennungen, Veränderungen … und ohne Tod schon gar nicht. Gerade deshalb ist es so wertvoll, dieses unkontrollierbare Wesen. Lebendig, in Bewegung, unvorhersehbar, spannend und emotional aufregend. Aber nur, wenn man die Gegenwart annimmt und gespannt auf die Zukunft bleibt.
Zwei Dinge sterben nie, so man sich ihnen öffnet: die Hoffnung und die Liebe.

Ein schwieriges Thema und doch gut aufbereitet. Wir alle scheuen uns vor Veränderungen. Obwohl wir meist erst in der Rückschau erkennen, wie gut es für uns war, dass wir bestimmte Dinge ändern mussten. Wieviel Mut uns diese Veränderung gegeben hat und wieviel Neues wir dadurch in unser Leben gelassen haben.
Danke für diesen Artikel
Erika Magdalena
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Super
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Wahre Worte! 🤍
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Danke, Bea! 🙌
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