Gedankensplitter

Flughäfen

Mögt ihr Flughäfen?
Für mich haben sie eine eigene Magie. Einerseits sind sie ein Tor zur Welt, bringen liebe Menschen zu uns. Andererseits verschlucken sie eben diese auch wieder.
Seit eineinhalb Jahren bin ich hier immer wiederkehrender Gast. Ich liebe das Gefühl der Vorfreude, wenn ich die Ankunftshalle betrete, die Spannung, den Blick auf die Anzeigetafel und die Schiebetüren. Alles liegt vor einem und am besten keinen Plan haben, sich überraschen lassen.
Ich komme immer ein wenig früher an, will Szenen der Wiedersehensfreude an anderen Menschen beobachten, als würden sie meine verstärken. Male mir persönliche Geschichten zu diesen Fremden aus. Natürlich ist keine so schön wie meine eigene.
Manchmal rufe ich meine Freundin an, damit ich den Augenblick mit jemandem teilen kann.

Jedoch unausweichlich drängt sich nach einiger Zeit das Bild der Abflughalle in den Kopf. Man schiebt es wieder weg, noch ist ja der gegenwärtige Moment vorherrschend.
Was hilft, ist den Abschied einen Tag vor Abflug zu zelebrieren. Im Rahmen der eigenen vier Wände – und man hat alle Zeit der Welt.
Kurz davor muss es schnell gehen, das Pflaster am besten mit einem Ruck entfernen.

Abschiede machten mir früher Angst. Heute sind sie ein Moment. Man muss nur ein wenig Vertrauen in sie legen, denn wenn wir es ganz genau nehmen, darf zehn Minuten danach die Vorfreude wieder einsetzen …

2 Antworten auf „Flughäfen

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