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Eines der zentralsten Lebensthemen der Menschen sind ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, vor allem ihre Partnerschaften. Darum kreisen Kunst, Filme, Bücher, Lieder, die Gedanken und manchmal sogar die Träume. Verliebtheit kann einen vorübergehend in einen grenzwertigen Ausnahmezustand katapultieren.
Wie aber erkennen wir, ob die- oder derjenige tatsächlich „richtig“ für uns ist? Und nein, es sind nicht die omnipräsenten Schmetterlinge im Bauch, die dann ein Leben lang flattern.
Sind wir in der Lage, den Unterschied zwischen einer reifen und stabilen Beziehung, die uns trägt, die uns hält und unser Vertrauen verdient, und einer, die uns nicht guttut, zu erkennen?

Ich habe folgenden, wunderschönen Satz gelesen:
„Der Mensch, der dich aufrichtig liebt, drängt dich immer nach innen, niemals nach unten.“

Eine von Liebe getragene Partnerschaft wird dich nicht dazu bringen, dir selbst rund um die Uhr zweifelnde Fragen zu stellen, auf eine Nachricht zu hoffen und dauernd darum zu kreisen, was der Herzensmensch wohl gerade macht. Vielmehr agiert dieser darin als stiller Begleiter, der wie selbstverständlich an deiner Seite ist.
Er wird nicht verlangen, dass du dich für ihn verbiegst, veränderst oder anpasst, eher wird er dich dazu animieren, dir selbst nahezukommen. Er wird sich mit dir freuen, wenn du verborgene Anteile und Talente in dir entdeckst, die dein Leben reicher und erfüllter machen. Maßgeblich ist dann nicht, wer oder wie dieser Herzensmensch ist, sondern wer du an dessen Seite werden kannst. Du wirst dich wie das gleichberechtigte Mitglied eines ganz individuellen, wunderschönen Teams empfinden.

Missverständnisse und Reibungen werden nicht zu tagelangem Schweigen und anderen Sanktionen führen – sie werden euch reifen lassen und eure Persönlichkeiten verfeinern. Ihr werdet in die Tiefe gehen und euch nicht mit Oberflächlichkeiten aufhalten, die „Pärchen halt so machen“.
Natürlich kann es mitunter schmerzhaft werden, aber dieser Schmerz wird dich nicht aushöhlen, sondern wachsen lassen. Es geht dann nicht mehr darum, dass dein Partner eine Lücke in dir füllt; stattdessen wird er dich ermutigen, dies selbst zu tun.
Echte, gegenseitige Zuneigung wird niemals als emotionales Gefängnis erlebt, in dem Schmerz aus Urwunden immer wieder recycelt wird. Während die eine Beziehung dich ständig um dieselben Verletzungen kreisen lässt und dies als „schicksalsgewollte Seelenverbindung“ darstellt, bringt die andere dich deinem authentischen Wesenskern näher und lässt dich aufblühen.

In einer von Liebe getragenen Partnerschaft stellt man sich nicht übereinander, sondern nebeneinander. Man blickt nicht auf den anderen hinab, sondern gemeinsam nach vorne. Es gibt kein Gefälle, keine Ansprüche und kein Machtgebaren. Der Wert des anderen Menschen wird erkannt, ohne dass der sich ständig beweisen muss. Es besteht keine Notwendigkeit, um Aufmerksamkeit zu buhlen, Manipulationen sind unnötig. Wahre Verbindung lässt nicht zu, dass man die persönliche Integrität auslagert. Die Energie, die dafür aufgebracht werden müsste, wirkt nach innen, anstatt nach außen abzufließen und einen müde und ausgebrannt zurückzulassen. Zudem besteht keine Notwendigkeit, das eigene Verhalten ständig zu kalibrieren, um nur ja nicht verlassen zu werden.

Als Menschen müssen wir oft gerade das, was uns emotional am meisten packt und fasziniert, mit mehr Klarheit und weniger Fantasie betrachten – denn nicht selten ziehen wir an, was wir in uns erlösen wollen, und halten den anderen für den Schlüssel dazu. Leid kann allzu leicht als schicksalhaft romantisiert werden.
Wenn die Triebfeder nicht innerer Frieden ist, sondern die Angst vor dem Verlust, dann sollte man sich vielleicht von einer Illusion verabschieden. Aufrichtige Zuneigung ist nichts, was man sich verdienen muss. Sie wächst von ganz allein. Und obwohl es mitunter hart sein mag, lohnt es sich, darauf zu warten.
Ein Team dieser Art kann nämlich auf ganz wunderbare Weise dazu beitragen, das Wahrhaftigste in einem gedeihen zu lassen – und letztendlich ist die einzige und wichtigste Verbindung, die niemand brechen können sollte, die eines Menschen zu sich selbst.

Ich wünsche euch schöne Feiertage, ganz im Sinne der Liebe!