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Tai Chi

Manche von euch wissen vielleicht, dass ich eine Anhängerin der Qigong-Praxis bin. Was körperliche Aktivität betrifft, war es über die Jahre eines der wenigen Dinge, an denen ich tatsächlich mit Eifer und Liebe drangeblieben bin.
Worum ich eher einen Bogen gemacht habe, war das Tai Chi, welches eng mit Qigong verbunden ist. Der Unterschied liegt darin, dass Qigong den eher meditativen Part darstellt, der den Körper auf höchst sanfte Art und Weise stimuliert und Einfluss auf unser Energielevel und die Selbstheilungskräfte nimmt.

Tai Chi ist auf mehreren Ebenen herausfordernder. Es bedient sich Bewegungsabläufen aus verschiedensten Kampfkünsten. Viele kennen es auch unter dem Begriff „Schattenboxen“. Und tatsächlich wirkt es, als würde man gegen einen unsichtbaren Gegner kämpfen. Wobei die Bewegungen – ganz ähnlich dem Qigong – stets oder zum Großteil weich und fließend ausgeführt werden. Für die Muskeln ist dies ein deutlich stärkerer Reiz. Eine wesentliche Herausforderung liegt aber auch in der Koordination der einzelnen Sequenzen.

Es erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Aufmerksamkeit, sich die Bewegungsfolgen zu merken. Das nächste Level ist erreicht, wenn sie zu fließen beginnen, weil man nicht mehr darüber nachdenkt, sondern sich intuitiv bewegt.
Nicht umsonst startet man mit ganz simplen eindimensionalen Übungen, die man zigfach wiederholt. Erst wenn diese wie von selbst funktionieren, geht man einen Schritt weiter.

Ich denke, die Kunst liegt im Weg bis hin zu einer vollständigen Tai-Chi-Sequenz. Im Üben, im Dranbleiben – im Fokus und der mentalen Disziplin. Die Schulung dieser Eigenschaften kann unserer Charakterstärke nur dienlich sein. Ganz abgesehen davon, dass unser Fasziensystem von den Bewegungen, die stark auf Rotationen und Spiralen bauen, unheimlich profitiert.

So oft habe ich damit begonnen und es wieder verworfen, bin immer wieder zu meinem geliebten und vor allem vertrauten Qigong zurückgekehrt. Bis vor Kurzem. Da hab ich ganz bewusst die Entscheidung getroffen, mich dem Tai Chi zu stellen.

Immer und immer wieder muss ich das Lernvideo bemühen. Ich habe mir seitenweise Notizen gemacht, und wenn ich eine Woche mal auslasse, stehe ich wieder ganz am Anfang. Aber ich werde besser, und das fühlt sich wunderbar an.
Ganz nebenbei habe ich ein sehr entspanntes Verhältnis zu meinem Körper aufgebaut und ringe ihm nicht länger mehr ab, als er zu geben bereit ist. Nun höre ich ihm zu – so wie man das mit Verbündeten eben macht.

2 Kommentare zu „Tai Chi

  1. Guten Morgen Heidi, auch mich fasziniert Tai Chi. Ich habe einige Übungen in meine Morgenroutine eingebunden. Jeden Morgen nehme ich mir ca. 30 Minuten Zeit, um mich mit meinem alternden Körper anzufreunden. Liebe Grüße, Reiner 👋

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