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Abschied von Instagram

Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, meinen Instagram-Account künftig nicht mehr als Plattform für meine Textauszüge zu nutzen. Mein eigentlicher Ort für Kreativität und Ausdruck ist der Seelenlandeplatz – hier, wo ich jeden Sonntag einen neuen Beitrag veröffentliche.

Neben dem Faktor Zeit spielen auch andere Gründe eine Rolle: der teils fragwürdige Umgang sozialer Medien mit geistigem Eigentum, intransparente Datenschutzrichtlinien sowie die wachsende Unberechenbarkeit durch KI und Co.
Ich werde mein Profil nicht vollständig schließen, die eine oder andere Story wird sicher ab und zu aufblitzen. Dann, wenn ich etwas teilen möchte, oder einfach nur, weil ich Lust dazu habe.

Einst habe ich mit Instagram begonnen, um meinen Texten eine Bühne zu geben und dadurch Menschen auf meinen Blog einzuladen. Schnell musste ich erkennen, dass hier ganz eigene Regeln gelten. Für mich ein klassischer Fall der Themenverfehlung.

Da gab es Tutorials, wie man seinen Account gestalten solle, damit er auffällt, Vorschläge für die Anzahl der Posts pro Tag, Woche oder Monat und Verhaltensregeln, um sich mit anderen zu vernetzen. So könne man einander pushen und mehr Follower*innen generieren. Dieser Begriff war mir von Anfang an nicht besonders sympathisch, denn eigentlich wünschte ich mir einfach lesebegeisterte Menschen, die sich gern Gedanken machen.
Letztendlich war ich zumeist damit beschäftigt, andere Schreiberlinge zu abonnieren, fleißig zu liken sowie Kommentare dazulassen, damit ich den Anschluss nicht verpasse und in der Masse nicht untergehe. Das nämlich ist das Los der meisten, die sich nicht rund um die Uhr der Plattform widmen und mehr Energie ins Socializing denn ins Schreiben selbst stecken. Nein, das war nicht, was ich wollte, und außerdem fehlt mir dafür einfach die Zeit.
Wie war das eigentlich vor Social Media? Menschen, die zu inspirieren wussten, schienen das nicht zu benötigen. Gewiss gab es auch hier Förderer, Menschen, die einander halfen und bestimmt auch eine Portion Glück. Aber man ging nicht virtuell „Klinken putzen“.

Ich mag Fortschritt, ich bin für Weiterentwicklung, aber hier scheine ich doch eher „oldschool“ zu ticken, denn am stimmigsten finde ich es, wenn man der Welt sein Werk einfach anbieten darf und diese dann selbst entscheidet, ob sie es interessant und lesenswert findet. Wenn auch ich selbst lesen, hören oder schauen darf, was mich spontan fesselt, und nicht irgendein aufgesetzt höflicher Handshake bestimmt, womit ich mich befasse.

Da ist aber auch die andere Seite, die kreative, die ich sehr mag: das Erstellen der Zitate-Posts. Und weil ich darauf nicht verzichten möchte, habe ich beschlossen, diese hier zu präsentieren. Wenn sie euch einladen, den einen oder anderen Beitrag noch einmal oder zum ersten Mal zu lesen, freue ich mich sehr darüber.

In jedem Fall möchte ich mich bedanken für all eure Aufmerksamkeit und Zeit, die ihr mir bis hierhin geschenkt habt. Das ist in Tagen wie diesen und bei der Masse an Content nicht selbstverständlich.

10 Kommentare zu „Abschied von Instagram

  1. Da sagst du was, mir geht’s genauso, daher veröffentliche ich auch kaum noch Posts auf Instagram. Zu viel verschwendete Energie. Was dort auch teils mit dem veränderten Algorithmus zu tun hat, aber Instagram ist, wie ich feststellen musste auch keine geeignete Plattform für guten Austausch. Es ist eine Marmeladehäppchenplattform. Alles soll mundgerecht, kurzgefasst zugeschnitten sein, sonst wird weitergescrollt. Kein Eintauchen wie bei Blogs. Es geht einzig um Likes, Lob und Schnelligkeit. Die Masse an Posts, Reels, Story’s dort macht es auch schwierig, sich mit dem wirklich Relevantes zu beschäftigen und sich nicht zu verlieren.

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  2. Wahrscheinlich bin ich immer dann am besten, wenn ich nur für mich selbst schreibe. Wenn das sonst noch wem gefällt, ist das gut, darf aber für mich nicht im Vordergrund stehen.

    Bei FB wird zumindest noch etwas gelesen, bei Insta geht es zu 95% um Bilder. Ich teile manches auch dort, mit minimalen Erfolg. Veröffentliche ich dagegen ein schräges Foto, in Kombi mit ein paar launigen Zeilen, dann kommt er, der Content. Wenn ich der Versuchung nun nachgebe und mich ausschließlich diesen Dingen widme, dann verliere ich etwas, was ich mir mühsam aufgebaut habe.

    L.G., Reiner

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  3. Liebe Heidi, ich muss mir darüber gottlob keine Gedanken machen, denn ich veröffentliche nur hier auf meinem Blog und besitze auch keinen weiteren Account. Kein Instagram, kein twitter, kein x und kein tiktok.
    Und ich habe auch bislang nichts davon vermisst und es stört mich daher auch nicht, dass du dich bei Instagram verabschiedest.
    Hauptsache, du bleibst weiterhin hier bei wp.
    🙂
    LG Bea

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  4. Liebe Heidi,
    ein sehr mutiger Schritt, zu dem ich dich nur beglückwünschen kann.
    Ich habe schon vor eineinhalb Jahren Instagram den Rücken gekehrt, denn das ständige Posten und Liken auch sehr hohler Beiträge hat mich zunehmend genervt.
    Geschadet hat es meinem Blog übrigens nicht 😉
    Einen angenehmen Sonntag und liebe Grüße
    Erika

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  5. Hallo meine Liebe 🥰 ich hab’s geschafft 😉 das hast du sehr schön geschrieben! Ich kann das gut nachvollziehen und lese dich hier 😊 freue mich darauf! 😘

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