Gedankensplitter

„Verlieb dich in das Ungewisse…“

… Darin findest du Ruhe.“ (oder so ähnlich, verzeih Subina, ich hab es nicht mehr genau im Kopf! 🙂 )

Diesen Satz hab ich in einem der Bücher von Subina Giulietti gelesen und fand den großartig!

Keiner weiß, was morgen für ihn um die Ecke kommt. Da können wir noch soviel planen, fürchten, wünschen, hoffen, beten, ablehnen. Trotzdem tun wir nichts lieber als das. Am allerliebsten würden wir ein Drehbuch für unser Leben schreiben, mit uns als Regisseur*in und Hauptdarsteller*in, die Örtlichkeiten und die Nebendarsteller*innen besetzen natürlich auch wir. Ist ja unser Leben, UNSER Glück. Hoppla. Da war aber noch das große ganze Gemeinwohl, wie blöd, dass man das auch mit beachten sollte.

Glück hielt ich sehr lange für einen Zustand, der eintritt, wenn ich gewisse Dinge habe, erreiche, angekommen bin, egal wo, Hauptsache, was ich mir ausgesucht habe. Der Plan im Kopf – perfekt! Seltsam, dass es meist ganz anders kam. Habe ich mir rückblickend die Fragen gestellt, die auch Subina stellt: 1) macht es dich glücklich, passt es zu dir? und 2) ist es etwas, das der Welt dienen kann, du ihr damit einen Gefallen erweist, keine „Kollateralschäden“ dadurch entstehen? – dann muss ich gestehen, dass ich manches nicht zu Ende gedacht habe. So wird es sicher nicht nur mir gehen. Seitdem versuche ich achtsam zu sein, ob die Sache nur meinem Wunschdenken dient, oder es wirklich Mehrwert für das GESAMTBILD hat.

Weiters hört man oft: kämpf für dein Glück! Das klingt schon gewaltsam. Ich würde es zu: „Brenne für eine Sache“ ersetzen, die aus der Liebe deines Herzens und deinen Begabungen und Talenten erwächst, und dann setz deine Schritte mit Bedacht und am besten dann, wenn das Leben dich dazu ermuntert, nicht auf Biegen und Brechen. Die Dinge, die ich mir unbedingt eingebildet habe und um die ich kämpfte trotz sehr hartnäckiger Windmühlen, die klappten auch selten auf Dauer. Bestand hatte das, was mir zugespielt wurde, in den Schoß fiel, das passte meist wie für mich gemacht (!).  Zwar nicht immer auf den ersten Blick, dazu muss man erst ein wenig in seiner inneren Weisheit ankommen, gewisse Vorstellungen ablegen und authentisch werden. Nicht immer ist man sich selbst der beste Regisseur.

Glück ist vor allem eine Entscheidung. Wie leiden übrigens auch. Wozu ich natürlich nicht zähle, nach einem Schicksalsschlag der härteren Sorte vorübergehend aus der Bahn geworfen zu werden, ewig darin zu verweilen jedoch schon.

Das „Geheimnis“ liegt im Augenblick. Die Vergangenheit ist Geschichte, fix geschrieben, und es gibt keine Rückspultaste, die Zukunft liegt im Nebel, also ist alles, was wir haben, die Gegenwart. In der bedroht uns meist gar nichts, und doch sind wir im Kopf voll mit belastenden Gedanken. Weil wir alle immer noch im Außen suchen: Glück ist, wenn ich den Job, den Partner, viel Geld, diese Reise, schönes Wetter, nette Nachbarn, keine Falten, die Chanel-Tasche etc habe. Ich denke, jeder, der seine Lebensmitte erreicht hat, weiß, dass das nicht der Fall ist. Dass Glück kein überschwängliches Gefühl wie frisch verliebt sein ist, sondern der Gemütszustand, der uns in einer stillen Dankbarkeit und Zufriedenheit trägt, unabhängig vom Wetter und den äußeren Umständen. Wo wir die fiesen Alltagsdinge, die jeden von uns ereilen, zur Kenntnis nehmen, ja, uns kurz in ihnen verfangen, sie jedoch keinen Schaden an unserem perfekten, heilen, inneren Kern anrichten können. Diesen Zustand kann kein anderer Mensch in uns erzeugen, einzig wir selbst. Ausnahmslos jeder trägt ihn in sich, ausnahmlos jeder hat Zugriff darauf. Es ist DEINE Entscheidung.

Probiert mal ohne Sinn und Absicht durch eure Küche zu tanzen, meditiert mit euren Füßen und Beinen, dazu empfehle ich zB „Shine“ von Emeli Sandé, „Freedom“ von George Michael, „Higher Love“ von Kygo feat. Whitney Houston oder „Try everything“ (Lyrics!!) von Shakira. Hüpft, springt, tanzt wie eure Seele das will, keine Choreographie wie vom Broadway, sondern die eures Herzens. Auf einmal spürt man es, das Gefühl, das in einem aufsteigt, explosiv, frei, strahlend, warm, sicher, mutig…be-HERZT.

Gibt´s gratis, immer und überall verfügbar, freier Zugriff ohne WLAN. Die Quelle ist die pure Liebe, die Essenz, aus der wir sind. „LET LOVE BE YOU“

Nun raus in diesen Sonn(en)tag, meine lieben Leser*innen, nicht jammern, es ist zu heiß, nein: es ist endlich SOMMER! 🙂

 

7 Kommentare zu „„Verlieb dich in das Ungewisse…“

  1. Hallo

    Was für ein schöner weiser Text.
    Im Badezimmer meist, aber auch schon mal in der Arbeit.
    Thievery Corporation, Khalghi Stomp: Transglobal Underground, oder Forgotten People(Live on KEXP)
    Groove Armada- Purple Haze Aktuell, SERUM 114 – Junge, dein Leben.

    Tanz dich Frei😊

    Gefällt 1 Person

  2. Zufall ist das, was mir zu~fällt, das Rohmaterial, aus dem ich etwas machen kann – hier und jetzt, in diesem Moment.
    Alles hat seinen Kairos, den genauen Zeitpunkt. Davor und danach passt es nicht, sondern nur in diesem Augenblick.
    Glück bedeutet für mich, genau DAS zu erkennen und zu nutzen.

    Gratulation zu einem tiefsinnigen Blog!

    Gefällt 2 Personen

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