Ich habe die berühmte „Weihnachtsstimmung“ immer in ganz ungewöhnlichen Momenten – räume gerade meine Küche auf oder fahre mit dem Auto, auf einmal überkommt es mich, und plötzlich bin ich in diesem atmosphärischen Modus gelandet. Macht das Herz ziemlich weit.
Ein besonderer Abend ist der dreiundzwanzigste, das scheint ein Erbe meiner Kindheit zu sein. Nichts bekommt mich vor die Türe, da mag ich mich mit meiner Familie einigeln oder ganz für mich sein, und ich meine, über dem Haus meiner Kindheit noch immer diesen Hauch von Geheimnis schweben zu spüren. Einfach fantastisch.
Ich ergebe mich jedem Reiz, der meine Gefühlswelt in diesen Tagen herausfordert, bin überhaupt nicht gewappnet gegen welchen rührseligen Angriff auch immer, und leider kann ich überhaupt nichts dagegen tun. (und wills auch gar nicht…) Bitte her mit allen Weihnachtsliedern, süß, kitischig, feierlich. Es gibt da aber auch eins, das ein wenig unkoventioneller ist.
„Der letzte Schnee“ von Seiler und Speer. Als ich es vor Jahren zum ersten Mal hörte, wurde der Kloß in meiner Kehle recht groß. Heuer haben sie es mit einem Orchester neu aufgenommen. Hört rein und lasst euch berühren —> https://www.youtube.com/watch?v=sFJTMnVdQSg
Ihre Worte erzählen von Menschen, die in all dem Lamettaglitzer und Kaufrausch den Obdachlosen neben sich nicht bemerken, und sie tun dies mit Worten und Tönen, die gleichzeitig sanft wie anklagend daherkommen, auf jeden Fall mitten ins Herz treffen.
Ich schaue mich um, sehe die Menschen, die ich liebe und denke mir, was für ein reicher Mensch ich bin. Ich bin in der Wärme eines Obdachs und eines stabilen sozialen Umfelds geborgen, von Liebe umarmt.
Doch mir ist auch bewusst, dass der Mensch abstumpfen kann, oberflächlich wird, und manchmal bekommt er schon eine kleine Genickstarre vor lauter Wegschauen. Klar, was nicht glitzert zu Weihnachten kann einem schon die Stimmung verderben. Der Mensch ohne Heimat neben uns berührt unangenehm, stupst das Gewissen an. Lasst uns nicht auf unsere Mitmenschen vergessen, mit denen es das Leben nicht so gut meint. Wenn mehr nicht geht, dann wenigstens deren Herz aufwärmen, mit einem Lächeln zum Beispiel.
Meine lieben Leser, Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, das rappelvoll ist mit magischen Momenten, sprechenden Tieren, wundersamen Raunächten und einem Leuchtfeuer, das aus Euch strahlt. Gebt es ruhig weiter!
Frohe Weihnachten liebe Heidi. Vielen Dank für deine schönen Texte übers ganze Jahr.
Immer nachdenklich und auch fröhlich.
Du bist ein echtes Geschenk.
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Auch dir, lieber Lu! Freue mich immer sehr, wenn meine Texte berühren!
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Liebe Heidi,
Vielen Dank fürs Teilen mit uns, auch wenn ich zu den Menschen gehöre, die am 23.12. am Abend gerne noch kurz zum erleuchteten Dorfplatz schlendern. Die heutige Stille war wieder etwas ganz Besonderes und gibt es nur an diesem Abend. Alle Fenster sind erleuchtet – man kann die Vorfreude erahnen.
Ich wünsche Dir ein besonders schönes Fest.
Von Herz zu Herz.
Frohe Weihnachten
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…und dagegen ist ja auch nichts zu sagen, jeder pflegt seine liebgewonnenen Traditionen! Ja, der VORAbend ist fast noch magischer, empfinde ich genauso… auch dir ein wunderschönes Weihnachtsfest, liebes Pfirsichmädchen!
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🙏 ❤️-lichen Dank
auch dir natürlich und alles Liebe! 🍀🍀🍀
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Vielen lieben Dank – alles Liebe, von Hochsensibler zu Hochsensibler! 🙂
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Ja so ist es! 🙂 ❤️
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